Neulich im Discounter

Mit „Neulich im Discounter – Meine absurdesten Erlebnisse mit Kunden“ , 2016 erschienen bei Schwarzkopf & Schwarzkopf, zeigt uns Christian Klein, dass der Kunde zwar König ist, aber der Verkäufer der Kaiser.

s515494306608940095_p884_i1_w640

Einfach nur Lebensmittel shoppen war gestern. Heute erwartet der Kunde, dass man bei Aldi, Lidl, Penny und Co. das Rundum-Sorglos-Paket à la „Einmal hin, alles drin“ bekommt.

Die einen halten ihren Einzelhandelskaufmann für ein Multitalent, der Dessous-Ankleide, Stromladestation, Eheberater, Werbefachmann und Frustventil in einem ist. Andere wiederum leben ihre sadistische Ader aus indem sie bei einer Inventur die Ergebnisse torpedieren oder völlig ohne Grund Joghurt vor die Kühltheke werfen, den der „Bedienstete“ dann mit einem kundenfreundlichen Lächeln aufwischen darf. Einige besondere Exemplare aber halten Discounter-Personal auch einfach nur für blind und blöd, denn sie versuchen mit den absurdesten Strategien ihre Ware unbezahlt aus dem Laden zu befördern.

Anfangs hatte ich das Gefühl, dass der Autor die Geschichten etwas ausbaut um eine gute Story zu produzieren. Aber nach du nach merkte ich, dass manche Anekdoten einfach zu schräg sind um erfunden zu sein. Die verrücktesten Geschichten schreibt bekanntlich das Leben. Und wenn sie dann noch ein humorvoller Erzähler weitergibt, kommt eine Sammlung von amüsanten Kurzgeschichten heraus, die einen staunenden Leser hinterlassen.

Das Buch war kurzweilig, frisch und frech geschrieben und hat mir Einblicke in eine Welt verschafft, die auch ich bisher als selbstverständlich ansah. Ich werde die Angestellten der Supermärkte nun mit einem geschulten Auge betrachten. Und den ein oder anderen Spruch sicherlich mal klauen, um unterstützend einzugreifen, wenn sich schlechterzogene Kunden mal wieder danebenbenehmen.

Ich vergebe für das Buch 4 Einkaufschips, denn ich hab mich gut unterhalten gefühlt und einiges dazu gelernt.

 

Hinterlasse einen Kommentar